Überblick:
Sie verwenden einen Proxy-Server, um mit Ihrem PC auf das Internet zuzugreifen? Dann haben Sie die Möglichkeit, Ihre individuellen Proxy-Einstellungen für sellyApps festzulegen.
Inhalt:
Wichtiger Hinweis
sellyApps muss eine Internetverbindung herstellen können. Sind in Ihrer Netzwerkumgebung Proxy-Einstellungen notwendig, dann können Sie diese über den entsprechenden Einstellungsaufruf für sellyApps festlegen. Weitere Informationen dazu finden Sie nachfolgend gegliedert.
Bitte beachten Sie, dass die Proxy-Einstellungen für den Besuch unserer Webseiten auch im Browser gültig sein müssen.
Proxy-Einstellungen für sellyApps festlegen
Sie können Proxy-Einstellungen für sellyApps festlegen, indem Sie die das Einstellungsfenster für Proxyeinstellungen aufrufen. Diese Einstellung gilt dann für den jeweils angemeldeten Benutzer. Möchten Sie die Proxy-Einstellungen für das ganze System festlegen, lesen Sie bitte auch den nächsten Abschnitt.
Die Verknüpfung zu den Proxyeinstellungen finden Sie im Startmenü (Proxysettings). Da sellyApps als Protocol-Handler arbeitet, lässt sich dieses Fenster auch über die folgende Adresse (URL) aufrufen: sellyapps://settings/proxy/ (z.B. direkt über den Link dieser Hilfeseite oder über die Adresszeile Ihres Browsers). sellyApps muss bereits auf dem PC installiert worden sein.
Sie erhalten nach dem Aufruf folgenden Einstellungs-Dialog, den Sie entsprechend anpassen können:
Erläuterung der möglichen Proxyeinstellungen
Für die meisten Umgebungen genügen “System Web Proxy” und “Default Network Credentials”, also die Proxy-Einstellungen des “Systems” und die Anmeldeinformationen des aktuellen Windows-Benutzers. Mit der Proxy-Einstellung des Systems sind die Einstellungen gemeint, die für den Internet Explorer bzw. Edge und Windows greifen. Sie finden diese Werte z.B. in den Einstellungen des Internet Explorers, unter Windows 10 in den “Einstellungen” des jeweiligen Benutzers oder mit Hilfe von netsh heraus:
netsh winhttp show proxy
Manuelle Einstellungen (“Manual …”) sind jeweils alternativ möglich, das Passwort der Credentials wird hierbei in verschlüsselter Form gespeichert. Bitte geben Sie Ihren Proxyserver mit Protokoll und Port an (z.B. http://192.168.1.1:8080). Falls kein Protokoll mit angegeben wird, wird http verwendet.
Sie können die Optionen von Credentials und Proxy Server untereinander kombinieren, z.B. Manual Proxy und Default Credentials.
‘Default Web Proxy’ und ‘Default Credentials’ setzen gesonderte Konfigurationsdateien im Programmverzeichnis von sellyapps voraus, sind also nur in besonderen Systemumgebungen sinnvoll zu verwenden. Diese Optionen können Sie also vorerst ignorieren.
Erinnerung: Alle Einstellungen gelten für den aktuellen Windows-Benutzer, nicht systemweit. Möchten Sie die Proxy-Einstellungen für das ganze System festlegen, lesen Sie bitte auch den nächsten Abschnitt.
Systemweite Proxy-Einstellungen für sellyApps festlegen
Sie können die Proxy-Einstellungen auch systemweit festlegen. Dies ist zum Beispiel beim Einsatz von Terminalserver-Lösungen sinnvoll. Hierzu müssen Sie die Proxyeinstellungen mit erhöhten Administrationsrechten aufrufen. Die Einstellungen können Sie dann, wie oben beschrieben, festlegen.
Bitte beachten Sie auch den unteren Abschnitt zum Konflikt zwischen individuellen und systemweiten Proxy-Einstellungen.
Der notwendige Aufruf mit erhöhten Rechten gelingt i.d.R. über das Kontextmenü “Als Administrator starten”. Sie erkennen das daran, dass die Schaltfläche “All Users” nicht ausgegraut, sondern aus- bzw. abwählbar ist. Alternativ können Sie das Dialogfenster über die Eingabeaufforderung eines Administrators aufrufen:
%ProgramFiles(x86)%\sellysolutions\sellyapps\sellyapps.exe sellyapps://settings/proxy/
Sie können die Einstellungen dann zunächst wie oben beschrieben festlegen. Hinzu kommt nur noch, dass Sie die Option “All Users” aktiveren.
Proxy-Einstellungen bei einer Softwareverteilung festlegen
Wir sind daran interessiert, Ihnen die Softwareverteilung von sellyApps auf mehrere Systeme zu erleichtern. Leider können wir dafür keinen speziellen oder weitergehenden Support anbieten. Wir bitten Sie, das nachfolgende Beispiel als Lösungsansatz zu verstehen und die Dokumentation Ihrer Verteilungssoftware zu verwenden. Sollte sich etwas am Verhalten in künftigen Versionen von sellyApps ändern, werden wir das auf unseren Hilfeseiten dokumentieren.
Sie können die gewünschten Proxyeinstellungen, wie oben beschrieben, auf einem Mustersystem festlegen. Dadurch wird eine Datei “proxy.dat” im Appdata- oder Programmverzeichnis erzeugt. Das hängt davon ab, ob Sie eine benutzerindividuelle oder systemweite Konfiguration festgelegt haben.
Pfad zur proxy.dat bei Benutzereinstellung (Local-Appdata-Verzeichnis):
%localappdata%\sellysolutions\sellyApps\proxy.dat
Pfad zur proxy.dat bei Systemeinstellung “All Users” (Programmverzeichnis):
%ProgramFiles(x86)%\sellysolutions\sellyapps\proxy.dat
Sie können eine vorhandene proxy.dat als Vorlage verwenden und über Ihr Softwareverteilungssystem auf die Zielsysteme in die entsprechenden Verzeichnisse kopieren. Da das Format bislang identisch ist, können Sie eine proxy.dat aus dem Appdata-Verzeichnis auch ins Programmverzeichnis kopieren. Das gilt auch umgekehrt. In künftigen Versionen von sellyApps kann sich das möglicherweise ändern. In diesem Falle werden wir unsere Hilfeseiten entsprechend anpassen. Eine Änderung ist unsererseits aber derzeit nicht gewünscht oder geplant.
Wichtig: Da das Passwort maschinenabhängig verschlüsselt wird, sind die etwaige Anmeldedaten auf einem anderen PC unbrauchbar und müssen neu eingegeben werden.
Bitte beachten Sie auch den nachfolgenden Abschnitt zum Konflikt zwischen individuellen und systemweiten Proxy-Einstellungen.
Konflikt zwischen individuellen und systemweiten Proxy-Einstellungen
Wenn Sie auf einem System die Proxyeinstellungen für sellyApps systemweit festlegen, hat der angemeldete Nutzer zunächst weiterhin die Möglichkeit, abweichende Einstellungen vorzunehmen. Diese individuellen Einstellungen werden dann auch bevorzugt verwendet.
Es ist jedoch möglich, die systemweiten Einstellungen zu erzwingen, wodurch ein Benutzer den Einstellungsdialog nicht mehr aufrufen kann. Dieser Zwang kann durch eine Änderung der XML-Datei “sellyApps.exe.config” im Programmverzeichnis von sellyApps festgelegt werden. Der Pfad zu dieser Datei ist in der Regel:
%ProgramFiles(x86)%\sellysolutions\sellyapps\sellyApps.exe.config
Im Abschnitt “ForceGlobalProxySettings” dieser Datei kann der Inhalt von value auf “True” geändert werden. Damit werden individuelle Proxy-Einstellungen künftig ignoriert. Mit dem Standardwert “False” wird das Verhalten umgekehrt.
<applicationSettings> <launcher.Windows.Properties.Settings> <setting name="ForceGlobalProxySettings" serializeAs="String"> <value>True</value> </setting> </launcher.Windows.Properties.Settings> </applicationSettings>
Für diese Änderung werden Administrationsrechte benötigt.
Zertifkatsproblem bei SSL/TLS-Deep-Inspection
Dieser Abschnitt ist releveant für Sie, wenn Sie Deep-Inspection auf Ihrer Proxyserver/Firewall auch für verschlüsselten Datenverkehr (https mit TLS) aktiviert haben und damit selbstsignierte Zertfikate verwenden. Damit es zu keinen Fehlern bei den Java-Komponenten von sellyApps kommt, müssen Sie das entsprechende Zertifikat Ihrer Root-CA (i.d.R. der Proxy-Appliance) in den Java-Keystore importieren.
Das gelingt beispielsweise mit Hilfe des Java-Keytools, wie nachfolgend beschrieben wird. Bitte beachten Sie, dass dieser Schritt mit jeder Neuinstallation erforderlich wird und dass wir keinen weiteren Support dafür anbieten können. Die beiden Platzhalter “[…]” und “[Zertifikatsdatei]” müssen Sie entsprechend mit Versionsnummer und Pfad+Dateinamen der Zertifikatsdatei ersetzen.
%ProgramFiles(x86)%\sellysolutions\sellyapps\jre.win.x86.8u[...]\bin\keytool.exe" -import -trustcacerts -keystore "%ProgramFiles(x86)%\sellysolutions\sellyapps\jre.win.x86.8u[...]\lib\security\cacerts" -storepass changeit -alias Root -import -file "[Zertifikatsdatei]"
Eine angepasste cacerts-Datei können Sie grundsätzlich im Rahmen einer Softwareverteilung verwenden und damit gezielt auf mehrere Clients kopieren. Bitte sorgen Sie in diesem Fall dafür, dass Sie immer die aktuellste Version der cacerts-Datei als Grundlage verwenden.
Grundsätzlich empfehlen wir nicht, den Java-Datenstrom (application/octet-stream) zu inspizieren, da es hier zu Verzögerungen und damit leider auch Fehlern in sellyApps kommen kann. Weitere Informationen zu diesem Problem finden Sie hier: Mime-Typen-und-Datenübertragung. Auch empfehlen wir aus Sicherheitsgründen nicht, unsere tatsächlichen Webserver-Zertifikate durch eigene Zertifikate auszutauschen. Geben Sie unsere Domains bzw. IP-Adressen nach Möglichkeit direkt frei.
Für die .net-Komponenten von sellyApps greift der Zertifikatsspeicher des Betriebssystems, darauf wird hier nicht näher eingegangen. Bitte nutzen Sie gegebenenfalls die Dokumentation Ihres Proxy-Servers oder des Betriebssystems.